Wieviel Himmel braucht der Mensch
Projekt „Unterstand“
2001
„Bushäuschen, Fahrradunterstand, Vordach, Jägerstand sind zum Beispiel Unterstände. Orte des vorrübergehenden Aufenthalts, sie schützen und verbergen.
Die Funktion bestimmt ihr Aussehen, größter Nutzen durch geringsten Aufwand ist das Ziel, oft sind es Provisorien. Und dann alle möglichen Häuser: Fabriken, Tierheim, Gefängnisse, Hotels usw. – Es bleiben doch auch im weitesten Sinne Unterstände. Freiwillige und unfreiwillige. Und noch weiter sind da Geistesgebäude, soziale Systeme, Religionen, Weltanschauungen …“ Andreas Opperer und Brigitte Reich
Der Himmel als Unterstand – im geistigen, körperlichen und religiösen Sinne. Der Himmel als Frage auf eine Antwort. Es ereignen sich Unterstände, mit einem persönlichen Schicksal verbunden.
An verschiedenen Friedhöfen wurden letzte menschliche Unterstände und deren ureigene Ausblicke auf einen Teil des Himmels abgelichtet. Dem persönlichen Schicksal, in Form seines letzten Unterstandes, zu begegnen, einen Lebensausschnitt ohne Überzeichnung oder technische Einflußnahme abzubilden, war die Herausforderung.
Zwölf geöffnete Gräber mit ihrer Öffnung zum Himmel, eine an Schnüren versenkbare Schachtel als Camera obscura mit manuell-magnetischem Verschluß und Belichtungszeiten, die einem emotional-spontanen Erleben entsprangen, ließen überraschende und geheimnisvolle Abbilder einer fremden Realität entstehen.
Camera obscura 10 x 14 x 20 cm I 12 Blatt 13 x 18 cm Fuij-Diaoriginale I
12 Belichtungen zwischen 8 und 50 Sekunden
Als Buch erschienen bei Hundsdruck, Rosenheim
50 nummerierte Exemplare, 20 Künstlerexemplare
100x140cm Hahnemühle FineArt-Papier Ultra Smooth
12 Bilder 20×26 cm Hahnemühle FineArt-Papier Ultra Smooth im Schuber